Vorgehensweise bei der Geschäftsprozessoptimierung
Ob nun die Eingangspostverarbeitung im Personalwesen oder die digitale Rechnungsverarbeitung in der Buchhaltung – die Geschäftsoptimierung und ihr Ablauf ist auf sämtliche Unternehmensprozesse und -bereiche individuell anzupassen. Nichtsdestotrotz kann die Geschäftsprozessoptimierung grundsätzlich in folgende 3 Phasen unterteilt werden:
1. Analyse-Phase – Geschäftsprozessanalyse
Die Grundlage, um Geschäftsprozesse optimieren zu können, bildet die Geschäftsprozessanalyse des Ist-Zustandes, um einen entsprechenden Soll-Prozess zu definieren. Dabei werden aktuelle Arbeitsabläufe durch verschiedene Geschäftsprozessanalyse-Methoden (z.B. Potenzialanalyse, ABC-Analyse, SWOT-Analyse) bewertet. Die Ergebnisse dieser Geschäftsprozessanalyse geben Aufschluss über die Qualität und den Reifegrad der zu optimierenden Geschäftsprozesse. Dadurch werden die entsprechenden Stellschrauben innerhalb des Geschäftsprozesses auf einen Blick sichtbar.
2. Design-Phase – Geschäftsprozesse optimieren
Die Design-Phase umfasst die Umsetzung der zuvor skizzierten Geschäftsprozessoptimierung. Um Geschäftsprozesse optimieren zu können, kann auf verschiedenste Methoden wie z.B. „Business Process Reengineering“ (BPR) oder der „Kontinuierliche Verbesserungsprozess“ (KVP) zurückgegriffen werden. Jede Methode verfolgt dabei einen eigenen Ansatz zur Geschäftsprozessoptimierung und sollte daher unter individuellen Faktoren wie Budget, Zeitraum oder technische Umsetzbarkeit gewählt werden.
3. Monitoring-Phase – Optimierte Arbeitsabläufe überwachen
Die abschließende Monitoring-Phase umfasst die Überwachung der optimierten Geschäftsprozesse. Die Leistungsmessung des jeweils optimierten Geschäftsprozesses erfolgt anhand von individuell ausgewählten Kennzahlen (KPI). So kann überprüft werden, ob die Geschäftsprozessoptimierung den gewünschten Erfolg einbringt oder ob weitere Geschäftsprozessoptimierungen notwendig sind.
Geschäftsprozesse optimieren: Zwei Methoden im Überblick
Zwei bekannte Methoden zur Geschäftsprozessoptimierung sind Business Process Reenginieering (BPR) und der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP). Beide Methoden bieten jeweils unterschiedliche Hebel, die bewegt werden, um Geschäftsprozesse optimieren zu können.
Business Process Reenginieering (BPR)
BPR verfolgt einen Ansatz zur radikalen Neugestaltung von Geschäftsprozessen. Beim BPR-Ansatz geht es somit um die reine Neuentwicklung von Arbeitsabläufen. Business Process Reengineering wird in der Praxis daher nicht selten von Kritik begleitet, da bestehende Geschäftsprozesse weder analysiert noch optimiert werden und somit unter anderem bestehende Know-how-Vorteile über Bord geworfen werden.
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
KVP bildet im Prinzip das genaue Gegenstück zu BPR und setzt auf die Ermittlung und anschließend umfassende Analyse bestehender Geschäftsprozesse. Hierbei wird auf Analyse-Methoden wie z.B. die Potenzialanalyse zurückgegriffen, um ein Soll-Konzept zu modellieren und so Geschäftsprozesse optimieren zu können.
Geschäftsprozessoptimierung durch Digitalisierung und Prozessautomatisierung
Die Prozessdigitalisierung ist ein maßgebender Treiber für die stetige Geschäftsprozessoptimierung in Unternehmen. Insbesondere durch die Prozessautomatisierung, die einen gewissen Digitalisierungsgrad voraussetzt, erfahren Unternehmen eine erhebliche Produktivitätssteigerung. Im Folgenden haben wir Möglichkeiten im Rahmen der Prozessautomatisierung zusammengefasst, um Geschäftsprozesse optimieren zu können:
Geschäftsprozesse optimieren durch die digitale Signatur
Die digitale Signatur ist eine weitere Möglichkeit, Geschäftsprozesse zu optimieren und somit zu beschleunigen. Sie ermöglicht einen papierlosen Unterzeichnungsvorgang ohne jegliche Medienbrüche. Lästige Arbeitsabläufe wie Einscannen und Ausdrucken gehören somit der Vergangenheit an, so dass Dokumente sogar von unterwegs aus mit dem Tablet oder Smartphone unterzeichnet werden können.
Geschäftsprozesse optimieren durch digitales Dokumentenmanagement
Eine gute Verwaltung und Organisation ist ein zentraler Hebelarm zur Steigerung der Effizienz im Unternehmen. Ein Dokumentenmanagement-System (DMS) bildet dabei die Basis für eine effiziente, digitale Verwaltung von Dokumenten. Mit einem DMS lassen sich darüber hinaus Geschäftsprozesse automatisieren – beispielsweise die automatische Erfassung und Überprüfung von Rechnungen oder die automatisierte Ablage in ein digitales Archiv.
Geschäftsprozesse optimieren durch digitale Workflows
Mithilfe von Workflow-Management-Systemen lassen sich verschiedenste Geschäftsprozesse optimieren. Arbeitsabläufe werden im Rahmen des Workflow-Managements analysiert, modelliert, koordiniert und gesteuert. Insgesamt erhöht sich durch ein automatisiertes Workflow-System die Transparenz bei gleichzeitiger Reduzierung von Durchlaufzeiten und Fehlerquoten.
Fazit
Das Optimieren von Prozessen in Unternehmen ist keine Eintagsfliege, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Das Ziel besteht darin, stets die optimalen Arbeitsabläufe zu gewährleisten. Nach der Geschäftsprozessanalyse und der Potenzialanalyse werden die Arten von Geschäftsprozessen sichtbar, bei denen sich noch eine Optimierung empfiehlt. Jedes Unternehmen, das sich langfristig am Markt behaupten möchte, sollte sich mit dem Thema Geschäftsprozessoptimierung beschäftigen.